Sandra Maischberger, Sean Connery, Leonard Bernstein und ich haben zumindest eines gemeinsam: Wir alle wurden am 25. August geboren. Keine schlechte Gesellschaft also (auch wenn Claudia Schiffer und Erich Honecker etwas die Bilanz verhageln). In meinem Fall schreiben die, die schon schreiben können, das Jahr 1975. Saigon fällt in diesem Jahr, Franco stirbt, die NASA startet zum Mars und das erste Yps-Heft liegt am Kiosk. Mit anderen Worten: Meine Ankunft an einem Montagnachmittag um 14.05 Uhr ist allenfalls familiär von gewissem Interesse.
Dass ich nichts sehen kann, findet meine Peer-Group wenig hilfreich („Wie soll der Junge denn jemals die Brötchen holen?!“). Mehrere Jahre lang mühen sich die Doktoren. Wenn man nicht alles selbst macht! Immerhin reicht es mit vier für das erste Selbstporträt in Kohle im Aachener Museum Ludwig und 1982 für die größte Schultüte, die zu finden ist. Meine Schulnoten – Deutsch und Mathe 2 – lassen anfangs keine besondere Neigung erkennen. Aber für gute Geschichten bin ich schon früh zu haben. Astrid Lindgren, Michael Ende, Ottfried Preußler – das sind Helden meiner Kindheit. Später kommen Leute wie Paul Auster, TC Boyle, Ian McEwan, David Lodge oder Jonathan Franzen dazu. Und die Erkenntnis, welche Wirkmacht Worte entwickeln können.
KEIN WEG IST ZU WEIT
Seither texte ich die Welt zu, erst in der Schülerzeitung, dann als rasender Reporter im Studenten-Nebenjob, schließlich als Volontär und Redakteur der „Wilhelmshavener Zeitung“. Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Neueren dt. Literaturwissenschaft als Grundlage. Die Magisterarbeit entsteht bei einer Recherche im Zirkus. Denn neben Büchern wird Reisen zur zweiten Leidenschaft. Wenn andere sich noch ausruhen, bin ich schon wieder unterwegs. Kein Weg ist zu weit auf dieser Welt, als dass es sich nicht lohnte, ihn einzuschlagen. Doch manche der besten Themen findet man gleich vor der Haustür – so mein Promotionsthema zur Stadtgeschichte im zerstückelten Deutschland des 19. Jahrhunderts.
FÜR NEUES BEGEISTERN
Recherchen zu Reise-, Gesellschafts-, Umwelt- und Wirtschaftsthemen werden ab 2004 zu Spezialthemen in meinem Redaktionsbüro. Daneben entstehen Bücher, Broschüren, Pressetexte und Sonderbeilagen für Verlage, Institutionen und Unternehmen. Und weil das mit dem Kohlestift (s. Museum Ludwig) doch irgendwie schmierig war, gibt’s heute alle Reportagen, Essays und Porträts digital in Wort und Bild. Stets hartnäckig in der Sache, verbindlich in der Form, begeisterungsfähig für Neues, proaktiv im Umgang mit Herausforderungen und mit einer Prise Selbstironie möchte ich die Welt jeden Tag ein winziges bisschen besser machen. Haben Sie beim Lesen geschmunzelt? Dann ist es mir heute geglückt.